Die ursprüngliche Hafenstadt des antiken Roms mit der Bezeichnung Ostia Antica ist für Rom-Touristen ein beliebtestes Ausflugsziel. Der Name „Ostia“ leitet sich vom Lateinischen ab (Ostium bedeutet Mündung) und bezieht sich auf die Tibermündung, an welcher die Hafenstadt 23 Kilometer vom römischen Stadtzentrum entfernt liegt.
Die Ruinenstadt zählt zu den bedeutendsten Ausgrabungsstätten der römischen Welt. Bislang sind etwa zwei Drittel des antiken Stadtgebietes ausgegraben. Die Ruinen sind allgemein betrachtet in einem eher schlechten Zustand, dennoch kann man u.a. überdurchschnittlich gut erhaltene Reste des Forums, des Theaters, von Thermen, Mietshäusern, Tavernen sowie den Friedhof vor dem Stadttor betrachten.
Ostia wurde der Legende nach im 7. Jahrhundert vor Christus von Ancus Marcius, dem vierten König Roms, als erste römische Kolonie gegründet. Behauptet wird jedoch auch, dass Ostia erst im 4. Jahrhundert vor Christus nach dem Sieg der Römer über ihre Nachbarstadt Veji gegründet wurde. Die ältesten erhaltenen Gebäude wie das Militärlager „Castrum“ oder das „Capitol“ sind aus dem 3. Jahrhundert vor Christus.
Das ursprüngliche Militärlager, von welchem aus die Stadt Rom geschützt und verteidigt werden sollte, entwickelte zur Hafenstadt und zu einem starken Stützpunkt der Flotte Roms.
Unter Augustus wurde das erste Theater und ein Geschäftsplatz in der Hafenstadt erbaut, unter Tiberius das Forum eingerichtet und unter Trajan der Hafen um ein zusätzliches Becken erweitert.
Vor allem im 2. Jahrhundert erlebte Ostia einen Aufschwung und die Blüte seiner Zeit mit dem Bau von einer Vielzahl an öffentlichen und privaten Gebäuden. Zu dieser Zeit lebten etwa 50.000 Einwohner in der Hafenstadt, darunter Schiffbauer, Gerber und Händler jeglicher Art. Getreide war das wichtigste Handelsgut und wurde von Afrika aus nach Rom importiert.
Im 5. Jahrhundert begann die Stadt Rom zu schrumpfen, was zur Folge hatte das der Handel zurück ging, die Häfen an Bedeutung verloren und Ostia nicht mehr als Versorgungshafen benötigt wurde.
Nach dem Ende der Völkerwanderung war Ostia kaum mehr bewohnt, dies ist u.a. auch auf die Sümpfe in der Umgebung, die entstanden sind, und die dadurch aufkommenden Malariaepidemien zurückzuführen. Die letzten verbliebenen Einwohner wurden nach 800 umgesiedelt.
Das moderne Ostia von heute befindet sich etwa 3 Kilometer weiter südwestlich am Meer.
ANREISE! Über die Bahnstrecke Roma – Lido (Ferrovia Urbana) erreicht ihr die Ausgrabungsstätte. Entweder steigt ihr am Bahnhof „Ostiense“ in den Zug ein oder an der Porta San Paolo (Metro B, Piramide). ATAC-Tickets gelten hier auf der gesamten Strecke.
ADRESSE: Viale die Romagnoli 717, 00119 Roma
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