Das Viertel EUR wurde für die 1942 geplante Weltausstellung zum zwanzigsten Jahrestag der Machtübernahme Mussolinis (1922) errichtet. Die Weltausstellung wurde im Schatten des Krieges abgesagt, dennoch leitet sich der Name des Viertels von der nicht stattgefundenen Veranstaltung ab: Esposizione Universale di Roma. Die einheitliche Architektur des Viertels wurde von der faschistischen Ideologie inspiriert. Somit gilt das Viertel als Schaukasten der faschistischen Architektur.
Das Symbol dieses architektonischen Stils ist das sogenannte „Colosseo Quadrato“ (quadratisches Kolosseum) – welches allgemein als Palazzo della Civiltà Italiana (bzw. Palazzo della Civiltà del Lavoro) bekannt ist. Das Gebäude wurde von der metaphysischen Kunstrichtung inspiriert.
Im Viertel EUR gibt es zahlreiche Beispiele für faschistische Architektur: z.B. der Palazzo die Ricevimenti e dei Congressi, die Kirche der Hl. Petrus und Paulus (TIPP!), die nach Guglielmo Marconi benannte Stele, das Museum der Römischen Zivilisation, das Nationalmuseum für Urgeschichte und Ethnographie Luigi Pigorini und viele mehr.
Heute ist der Stadtteil EUR Sitz zahlreicher öffentlicher Stellen und privater Unternehmen sowie ein belebtes Wohnviertel mit guten Verkehrsverbindungen.
Was kann ich im Viertel EUR besichtigen?
Museum der römischen Zivilisation:
maßstabsgetreues Modell des kaiserlichen Roms, Gipsabgüsse der Trajanssäule sowie weitere Ausstellungsstücke, welche die Geschichte der Stadt dem Besucher näher bringen. Außerdem umfasst das Gebäude auch ein Planetarium.
Colosseo quadrato – das quadratische Kolosseum
Palazzo della Civiltà di Lavoro (Palast der Zivilisation der Arbeit)
Um das Gebäude sowie in den Bögen in der unteren Etage stehen Marmorstatuen im charakteristischen faschistischem Stil. Die Statuen in den Bögen sind Abbildungen verschiedener Berufe und Industrien.
Museo Nazionale Preistorico Etnografico
Sammlung afrikanischer, chinesischer und amerikanischer Handwerkskunst
Museo Nazionale dell’Alto Medioevo (Frühmittelalter)
Sammlung von Artefakten und Schätzen aus dem 4. – 10. Jahrhundert, auch Gold- und Silbergegenstände
Museo Nazionale delle Arti e Tradizioni Populari (Künste und Traditionen)
Sammlung aus Musikinstrumenten, Kostümen, Flaggen – Kunst aus den diversen Regionen Italiens
Palazzo die Congressi (Kongresspalast)
Das Gebäude mit seiner Kuppel soll die Architektur des Pantheons widerspiegeln und wird heute als Kongresszentrum genutzt. Besonderheit: ein Freiluft-Amphitheater im zweiten Stock
Palalottomatica
Ein kreisrundes Gebäude in der Nähe des Sees im Viertel EUR, welches früher der Palazzo dello Sport war. Heute ist es eine Mehrzweckanlage für Sportereignisse, Konzerte uvm.
Basilika Sankt Peter und Paul
Diese moderne Kirche soll dem Petersdom im Vatikan nachempfunden sein, kann jedoch keinesfalls damit konkurrieren. Trotzdem eine schöne Kirche zum Besichtigen.
Obelisk zu Ehren Guglielmo Marconi
Der 45 Meter hohe Obelisk aus weißen Mamor wurde anlässlich der 1960er Olympischen Spiele in Rom erbaut. Auf den Tafeln des Obelisken erkennt ihr bei genauerem Hinsehen Szenen aus dem Leben des Erfinders Marconi.
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